Die Kaffeeernte
Die Erntezeit
Der Zeitpunkt ist entscheidend
Sobald die ersten reifen, tiefroten Kaffeekirschen zwischen den saftig grünen Blättern durchscheinen, beginnt die Kaffeeernte. In welche Monate die Kaffeeernte fällt und wie lange sie dauert, hängt von der geografischen Lage und den klimatischen Bedingungen der Plantage ab. Die Haupterntezeit eines Rohkaffees aus Kenia beispielsweise dauert von Oktober bis Januar. In Brasilien erntet man je nach Region von Mai bis September oder Oktober. Die Erntezeiten unterscheiden sich daher von Anbauland zu Anbauland. Auch die Erntedauer variiert. Besonders wenn die Kaffeebohnen per Hand gepflückt werden, zieht sich die Kaffeeernte in die Länge, da täglich nur die reifen Kaffeebohnen geerntet werden.
Ernte zum richtigen Zeitpunkt
Die Reife der Kirschen spielt bei der Kaffeebohnen-Ernte eine bedeutende Rolle. Unreife aber auch überreife Früchte beeinflussen maßgeblich die Qualität und den Geschmack des Kaffees. Beim perfekten Reifegrad schmeckt das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche fruchtig und etwas süßlich – beste Voraussetzungen für köstlichen Kaffee. Besonders bei den direkt gehandelten Kaffees pflegt die DINZLER Kaffeerösterei regelmäßigen Kontakt zu den Bauern. So wird DINZLER Röstmeister Max über den aktuellen Stand der Pflanzen, der Ernte und der Bohnen informiert.
- Handgepflückt: Die Kaffeeernte per Hand
- Das Stripping: Die schnelle Kaffeeernte
- Die maschinelle Kaffeeernte
Um tatsächlich nur die reifen Früchte zu ernten, muss man die Kaffeebohnen per Hand pflücken. Durch die fehlenden oder nur schwach ausgeprägten Jahreszeiten in der tropischen Klimazone herrschen fast das ganze Jahr über optimale Wachstumsbedingungen für die Kaffeepflanze. Wie viele Tropenpflanzen kann der Kaffeebaum daher parallel blühen und Früchte tragen. Das führt dazu, dass kontinuierlich über einen langen Zeitraum Kaffeekirschen heranreifen und die Kaffeeernte zwei bis drei Monate dauern kann. Eine Ernte per Hand gilt daher als absolutes Qualitätsmerkmal, wirkt sich aber auch auf den Preis auf. Das Pflücken der Kaffeebohnen ist harte, körperliche Arbeit: Hitze, eine hohe Luftfeuchtigkeit, schwere Körbe, Säcke und viele Insekten. Eine faire Entlohnung spielt daher eine elementare Rolle. Die Kaffeeernte per Hand oder auch Picking genannt ist auf kleineren Farmen Standard – besonders in steilen Hängen und wilden, naturnahen Plantagen ist es unumgänglich. Wie viele Kirschen ein Kaffeebaum trägt, hängt von seinem Alter, der Bodenfruchtbarkeit und der Pflege ab. Werden die Pflanzen sorgsam behandelt, tragen sie meist länger Früchte. Die Kaffeeernte per Hand ist für DINZLER ein Einkaufskriterium. Alle Kaffeesorten der DINZLER Kaffeerösterei sind ausschließlich handgepflückt.
Um etwas schneller die Kaffeebohnen zu ernten, entscheiden sich manche Bauern für das Strip-Pflücken oder auch Stripping genannt. Das bedeutet, dass Tücher unter die Kaffeebäume gelegt werden und die Kaffeekirschen von den Ästen abgezogen werden. Das geht natürlich deutlich schneller, als die Kirschen einzeln zu ernten. Allerdings kann man so nicht mehr zwischen reifen und unreifen Kirschen unterscheiden. Das Stripping bei der Kaffeebohnen-Ernte fordert also höheren Zeitaufwand beim Nachsortieren. Werden die Kirschen nachträglich nicht sorgfältig in unreife und reife Kirschen sortiert, wirkt sich das auf die Qualität aus.
Wie in allen Bereichen der Landwirtschaft können auch Maschinen die Kaffeeernte übernehmen. Große Erntefahrzeuge “kämmen” die Kaffeekirschen von den Pflanzen. Die Erntemaschinen können nur auf flach und industriell angelegten Plantagen eingesetzt werden und kommen daher nur für große Plantagen infrage. Zusätzlich kosten die Maschinen sehr viel Geld und kleinbäuerliche Betriebe können sie sich nicht leisten. Die Kaffeeernte per Maschine fordert ebenso einen höheren nachträglichen Sortieraufwand, da die Maschine nicht zwischen reifen und unreifen Früchten unterscheidet.