Die Kaffeepflanze
Coffea –
In der Biologie spielt die Systematik von Pflanzen eine wichtige Rolle. Es beschreibt die systematische Einordnung der Pflanzen in ein System, in eine Ordnung. In diesem System trägt die Kaffeepflanze den Gattungsnamen Coffea. Zur Gattung Coffea gehören derzeit knapp 130 identifizierte Kaffeesorten. Die Gattung selbst gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Zwei Familienmitglieder haben sich am Weltkaffeemarkt durchgesetzt: Coffea Canephora, bei uns bekannt als Coffea Robusta, und Coffea Arabica. Sowohl die Coffea Robusta als auch die Coffea Arabica hat viele verschiedene Unterarten, Hybride und Mutationen. Neben diesen beiden Kaffeesorten werden noch von mindestens fünf weitere Kaffeepflanzen die Samen, also die Bohnen, geröstet und zu Kaffee verarbeitet.
Die Unterschiede der Kaffeesorten:
Arabica vs. Robusta
Biologisch betrachtet ist die Kaffeepflanze Coffea Arabica das Kind der Coffea Robusta.
Doch was genau ist der Unterschied der beiden Kaffeesorten Arabica und Robusta?
Die Kaffeepflanze Coffea Robusta stammt ursprünglich aus der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Wie der Name Robusta bereits verrät, ist die Pflanze widerstandsfähig und zäh. Der Kaffeebaum stellt keine hohen Anforderungen an den Boden. Außerdem wehrt die Coffea Robusta Schädlingsbefall und Krankheiten souveräner ab, als andere Kaffeesorten und verträgt auch mal höhere Temperaturen. Das heißt, die Kaffeepflanze Coffea Robusta bietet großes wirtschaftliches Potenzial. Dennoch kann die Bohne auch geschmacklich einiges und ist bei vielen Röstereien und Kaffeefans beliebt. Beim Anbau zeichnet sich der Kaffeebaum also durch seine Robustheit aus, bei der Verarbeitung bringt er aber durchaus einen feinen Charakter ans Licht.
Die DINZLER Kaffeerösterei arbeitet schon länger mit hochwertigen Robusta-Bohnen aus unterschiedlichen Ursprungsländern. Ihr volles Potenzial entfalten die Bohnen zum Beispiel im DINZLER Espresso Napoli – geröstet aus 100 Prozent Robusta-Bohnen. Der DINZLER Röstmeister Max schätzt an den Bohnen besonders ihre schokoladigen, nussigen Aromen und die Standhaftigkeit, die Robusta-Bohnen in einen Espresso geben.
Coffea Arabica – ihre Heimat ist Äthiopien. Über Äthiopien verbreitete sich die Coffea Arabica über die ganze Welt und ist mittlerweile die meist angebaute Kaffeesorte weltweit. Arabica-Bohnen enthalten weniger Koffein und sind im typischen Geschmack im Vergleich zu Robusta-Bohnen etwas fruchtiger und weniger erdig. Durch den geringeren Koffeingehalt sind die Pflanzen anfälliger für Schädlinge, da Koffein als natürliches Pestizid fungiert. Außerdem brauchen sie kühlere Temperaturen und können daher nur in bestimmten Höhen angebaut werden. Aufgrund der feinen Geschmacksnoten beherrscht die Arabica-Bohne den Markt, auch wenn sie gegenüber der Robusta aufwendiger bei der Bewirtschaftung ist. Dennoch ist die Bezeichnung Arabica alleine kein Qualitätsmerkmal – auch hier gibt es große Unterschiede.
Das Verhältnis von Arabica- und Robusta-Bohnen am Weltmarkt spiegelt sich auch in der DINZLER Kaffeerösterei wider: Am Irschenberg in der DINZLER Kaffeerösterei werden mehr Arabica-Bohnen als Robusta-Bohnen verarbeitet. Zu den sortenreinen Arabica-Kaffees gehören zum Beispiel der DINZLER Kaffee San Miguel Organico aus Bio Arabica-Bohnen aus Guatemala oder der DINZLER Espresso Brasil Fairtrade aus Brasilien. Ob Arabica oder Robusta, für DINZLER Röstmeister Max zählt am Ende die Qualität, denn beide Bohnen glänzen mit individuellen Merkmalen.
Von der Pflanze zur Bohne:
So wächst die Kaffeepflanze
Wohlfühlort: tropische Klimazone
Der Kaffeegürtel – er beschreibt die Regionen der Erde, in denen man die Kaffeepflanzen kultivieren kann. Der Gürtel spannt sich 23 Grad Nord und 23 Grad Süd um den Globus. Damit deckt er ziemlich genau die tropische Klimazone ab, in der die optimalen Wachstumsbedingungen für die Kaffeepflanze herrschen. Bei stabilen Temperaturen fühlt sich der Kaffeebaum wohl. Nur beim Niederschlag unterscheiden sich die Regionen erheblich. In einigen Gebieten regnet es durchgehend, in anderen gibt es feste Regenzeiten. Beidem ist die Kaffeepflanze gewachsen. Nicht zu heiß und nicht zu kalt, nicht zu schattig und nicht zu sonnig mag es die Pflanze, um gut gedeihen zu können. Alle Umweltfaktoren wirken sich am Ende auf den Geschmack aus: Höhe der Plantage, Sonneneinstrahlung, Niederschlag und die Bodenbeschaffenheit. Der Anbau der Kaffeebäume ist komplex und fordert viel Wissen, Können und Verständnis für die Natur.
Vom Setzling zum blühenden Kaffeebaum
Der Kaffeebaum zählt zu den immergrünen Pflanzen. In der freien Natur erreicht er eine Größe von bis zu 10 Metern. Auf der Plantage stutzt man den Kaffeebaum aber auf zwei bis drei Meter, um die Bäume noch gut bewirtschaften zu können. In den regenreichen Anbaugebieten blüht die Kaffeepflanze das ganze Jahr über. In den Regionen mit festen Regenzeiten beginnt die Hauptblüte der Pflanzen nach dem ersten Niederschlag – also direkt nach der Trockenperiode. Wird die Robusta-Blüte bestäubt, wächst daraus eine grüne Frucht, eine sogenannte Kaffeekirsche. Im Inneren befinden sich zwei aneinanderliegende Kerne – die zukünftigen Kaffeebohnen. Die Blüten der Coffea Arabica bestäuben sich selbst. Das heißt, aus jeder Blüte wächst eine Kirsche. Bis ein Kaffeebaum zum ersten Mal blüht, dauert es zwischen drei bis fünf Jahre. Danach kann man ihn circa acht Jahre lang beernten, bis er schließlich seine ertragreichen Jahre verlebt hat.
Feine weiße Blüten, grüne und rote Kirschen – die Kaffeepflanze zeigt sich spektakulär. In den regenreichen Regionen blüht der Baum fast das ganze Jahr. Die Früchte der Kaffeepflanzen wachsen direkt an den Ästen und reifen unterschiedlich schnell. Dadurch ergibt sich das besondere Bild von gleichzeitig blühenden Blüten, unreifen und reifen Kirschen an einem Kaffeebaum. Von der Blüte bis zur Ernte dauert es in etwa sieben bis neun Monate.
Die Ernte der Kaffeebohnen
Sobald die Kirschen schön prall sind und tiefrot leuchten, werden sie per Hand geerntet. Um eine einwandfreie Qualität der Bohnen garantieren zu können, müssen die Bohnen genau zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden. Die Ernte per Hand ist ein absolutes Qualitätsmerkmal und für DINZLER ein Einkaufskriterium bei allen Rohkaffees. Unreife oder überreife Früchte würden die Qualität des Kaffees merklich beeinflussen. Die Dauer und der Zeitpunkt der Ernte hängt vom Anbaugebiet und den klimatischen Bedingungen ab. Grob lässt sich die Ernteperiode auf 10-12 Wochen festlegen. Bei einigen Robusta-Bohnen kann es aber auch doppelt so lange dauern und bei Anbaugebieten direkt am Äquator auch das ganze Jahr über. Eine weitere Besonderheit bringen sogenannte Hochlandkaffees mit sich. Je höher das Anbaugebiet liegt, umso länger dauert die Reifezeit – das sorgt für ein besonderes Aroma in den Bohnen.