Milch aufschäumen mit dem Siebträger: “Schritt für Schritt”-Anleitung

Di 08.12.20

Milch aufschäumen mit dem Siebträger – Cremig, süßlich & unwiderstehlich

Wie schäumt man Milch mit der Siebträgermaschine richtig auf und wie entsteht der perfekte Milchschaum?  

Milch besteht aus Wasser, Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten. Bei 40 °C beginnt das Milchprotein durch die thermische und mechanische Behandlung zu denaturieren. Gleichzeitig bildet das Fett zusammen mit den Proteinen ein Gerüst, in dem die Luftbläschen eingeschlossen sind: den Milchschaum.

Die Beschaffenheit des Milchschaums hängt von der Dauer des Schäumens, vom Eiweißgehalt und der Temperatur der Milch ab. Je mehr Luft beim Schäumen mit der Dampflanze eingearbeitet wird, desto grobporiger und fester wird der Milchschaum. Wird die Milch zu heiß, setzt sich der Schaum als Krone ab, anstatt eine cremige Verbindung mit dem Espresso einzugehen. Die Milchtemperatur darf nicht über 65 °C steigen, sonst verliert die Milch ihre Süße und der Milchschaum schmeckt wässrig.

Welche Milch für Milchschaum mit dem Siebträger?

Am Anfang steht die Auswahl der richtigen Milch. Wir empfehlen zum Milch aufschäumen mit dem Siebträger die Verwendung von kalter, möglichst frischer, homogenisierter, pasteurisierter Milch mit einem hohen Fett- und Eiweißgehalt, mindestens 3,5 Prozent Fett sind ideal. Schaum aus homogenisierter Milch bleibt länger stabil, bei nicht homogenisierter Milch landet stets unterschiedlich viel Fett im Kännchen, was einen jeweils immer anderen Schaum nach sich ziehen wird. Zudem empfehlen wir, möglichst frische Milch zu verwenden, da sich die Proteine während der Lagerung verändern und beim Milchaufschäumen dann eventuell nicht mehr so ein schönes Gerüst bilden.

Das Fett in der Milch sorgt nicht nur für ein gutes Mundgefühl, sondern ist auch ein Geschmacksträger: Je mehr die Milch davon enthält, umso vollmundiger ist ihr Geschmack. Bei einem Cappuccino mit Magermilch erscheint der Kaffeegeschmack in den ersten Momenten intensiver, ist aber nicht so nachhaltig wie in Kombination mit Vollmilch.

Wer meint, er müsse wegen des Kaloriengehalts auf fettarme Milch zurückgreifen, sollte sich vor Augen führen, dass 150 Milliliter fettarme Milch in einem Cappuccino mit rund 70 Kilokalorien zu Buche schlagen, Vollmilch mit 30 Kilokalorien mehr – ein Unterschied, der bei einem gesunden Menschen im wahrsten Sinn des Wortes nicht ins Gewicht fällt.

 

Milchschaum mit der Siebträgermaschine selber machen:
Schritt für Schritt – erst ziehen, dann rollen

Für den perfekten Milchschaum mit der Siebträgermaschine benötigen Sie ein Kännchen aus Edelstahl. Das Kännchen sollte nach oben konisch zulaufen und einen Ausgießer besitzen. Je größer die Kanne, desto leichter gelingt einem Anfänger der Milchschaum, da die größere Menge Milch nicht so schnell heiß wird. Allerdings müssen die Milchmenge und die Kannengröße dem Dampfdruck der jeweiligen Siebträgermaschine  angepasst werden. Zuerst wird die kalte, frische Vollmilch direkt aus dem Kühlschrank in das Milchkännchen gefüllt. Die Milch sollte das Kännchen etwa zur Hälfte füllen. Nun kann das Milch aufschäumen mit der Dampfdüse der Siebträgermaschine beginnen:

Milch richtig aufschäumen: Die Ziehphase

Da sich in der Dampfdüse Kondenswasser bildet, muss sie vor dem Milchaufschäumen kurz geöffnet werden. Da die Düse sehr heiß ist und das austretende Wasser spritzt, sollte man hier mit Umsicht arbeiten. Das Milchkännchen am Griff fassen, die Spitze des schräg sitzenden Dampfrohrs so unter die Milchoberfläche tauchen, dass sie sich etwa 1 cm vom Kannenrand entfernt befindet. Beim Milchschaum zubereiten, das Kännchen mit der Milch gerade halten. Das Rohr sollte nur so weit in die Milch ragen, dass sich die Dampfdüse gerade eben unter der Oberfläche befindet und die Wand des Kännchens nicht berührt. Indem man mit der Dampfdüse nahe an den Kannenrand geht, erzeugt man eine Richtung, in die sich der Dampf bewegt. Dies ist wichtig, um die Milch schon beim Schäumen von Anfang an in der Kanne rollen zu lassen.

Wenn das Rohr in die Milch ragt, das Dampfrad weit aufdrehen – hierbei nicht zögerlich sein. Bei zu niedrigem Dampfdruck bewegt sich die Milch nicht ausreichend, und der Milchschaum gelingt nicht wie gewünscht. Bei ausreichend Dampf ist ein schlürfendes, eher spritzendes Geräusch hörbar, bei zu wenig Druck ähnelt das Geräusch einem Kreischen. Das Kännchen dabei ganz ruhig halten, nicht schwenken. Sobald das Milchvolumen steigt, die Kanne nach unten bewegen, sodass sich die Dampfdüse stets knapp unter der Milchoberfläche befindet. Dadurch wird Luft eingearbeitet und es bildet sich ein Schaumteppich auf der Milch. Die Milch unten im Gefäß erwärmt sich in dieser Phase nur leicht. Die Temperatur der Milch kann man mit einem Griff an den Kannenboden leicht überprüfen: Sie sollte während der Ziehphase lediglich handwarm werden. Das Milchvolumen sollte bis etwa 2 Zentimeter unter den Kannenrand steigen. Die Bläschen im Schaum können zu diesem Zeitpunkt noch etwas größer sein. Diese erste Phase beim Milchschäumen mit der Dampfdüse bezeichnet man als Ziehphase, auch Poring genannt.

Milchschaum zubereiten: Das Rolling

Nun beginnt die zweite Phase, das Rolling. Dafür taucht man die Dampfdüse etwas weiter in die Milch hinein, aber sie befindet sich immer noch nah am Kannenrand. Ziel ist es, in der Milch eine rollende Bewegung zu erzeugen, ohne dass die Schaumdecke aufreißt. Zu diesem Zeitpunkt wird kein zusätzlicher Schaum durch das Einarbeiten von Luft produziert, sondern vielmehr ein Strudel, mit dem Schaum nach unten und Milch nach oben befördert wird, sodass sich beides vermischt. Das Rolling wird idealerweise beendet, wenn die Milchtemperatur bei 65 °C liegt.

Ist bereits ein brodelnder, dumpfer Ton wahrnehmbar, so weist das darauf hin, dass die Milch anfängt zu kochen – sie ist zu heiß. Hilfreich ist die Fühlprobe: Der kurze Griff an den Kannenboden muss noch gerade so erträglich sein, es kann schon ein wenig stechen, und

 

man möchte die Hand am liebsten sofort wieder wegziehen. Um ein Gefühl für die Temperatur zu bekommen, ist es hilfreich, wenn man die Milchtemperatur mithilfe eines Thermometers am Ende des Schäumens überprüft. In der Regel sagen unsere Tastsinne schon bei 55 –57 °C: Jetzt reicht’s. Dabei könnte die Milch samt Schaum ruhig noch ein wenig heißer sein. Ist die Milch 65 °C warm, schmeckt der Schaum nicht nur süß, sondern ist auch schön homogen, cremig und glänzend. Jetzt sollte die Dampfdüse schleunigst wieder verschlossen werden, damit die Milch nicht noch heißer wird.

Das Kännchen beiseite stellen, um die Dampfdüse mit einem feuchten Tuch sorgfältig abzuwischen. Auch der Dampf sollte noch einmal kurz aufgedreht werden, um Milchreste aus dem Inneren der Dampfdüse in das Tuch abzulassen. Jetzt ist es an der Zeit, die Kaffeespezialität fertigzustellen.

 

 

Kaffeegetränke mit Milchschaum

Perfekter, cremiger Milchschaum ist mit seiner feinen Süße das leckere Topping für viele beliebte Kaffeegetränke: 

Cappuccino:
Der italienische Klassiker ist das beliebteste Kaffeegetränk in Deutschland: Ein Espresso aufgegossen mit frischem Milchschaum.

Latte Macchiato:
Die "gefleckte Milch" – ursprünglich ein Getränk für italienische Kinder: Die drei Schichten aus cremigem Milchschaum, warmer Milch und einem frischen Espresso sind Kaffeegenuss pur. 

Espresso Macchiato:
Der kleine Kaffeegenuss und ebenfalls ein Klassiker aus Italien. Ein Espresso aufgegossen mit einem kleinen Schuss Milchschaum.

 

Vor- und Nachteile von der Zubereitung mit der Dampfdüse

Eine Dampfdüse überzeugt mit hoher Konstanz bei Druck und Temperatur. Mit ausreichend Kraft und ordentlich Dampf zaubern Sie damit den perfekten Milchschaum. Die Zubereitung mit der Dampfdüse ist nicht umsonst die Zubereitung der Wahl bei professionellen Baristas. 

Allerdings ist sie nur mit einer Siebträgermaschine möglich. Für die schnelle Milchschaumzubereitung eignen sich vor allem Zweikreis- Siebträgermaschinen oder Maschinen mit einem Dualboiler, da sonst eine kurze Wartezeit zum Aufheizen der Espressomaschine entsteht. Eine Auswahl passender Siebträger-Espressomaschinen finden Sie im DINZLER Online-Shop. Da die Zubereitung nicht ganz einfach ist, bietet es sich an, einen Barista Kurs in der DINZLER Kaffeeakademie zu besuchen.

 

DINZLER BIO Espresso Venezia

Der samtige Gourmet-Espresso aus biologisch angebauten Arabica-Bohnen verwöhnt den Gaumen mit seiner mild-würzigen Note und einem Hauch herbsüßer Schokolade. Die feine Säure und die dichte Crema machen den Genuss perfekt und eignet sich für die Zubereitung in Kombination mit Milch perfekt.

Zum Espresso

DINZLER Espresso IL Gustoso

Die Eigenschaften der Arabica-Bohnen aus Süd- und Zentralamerika in Verbindung mit erlesenen indischen Kaffees verleihen dieser außergewöhnlichen Espressomischung ihren weichen, kräftigen Geschmack. Das starke Aroma und der volle Körper inspirieren alle Sinne. Ideal auch als Cappuccino oder Latte Macchiato.

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